Branding ·

Was ist Branding?

Branding ist der Prozess, eine Marke zu bilden – also ein erkennbares Image für ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen zu schaffen, das es von der Konkurrenz unterscheidet. Es geht darum, eine starke Beziehung zu den Kunden aufzubauen, indem ein Gefühl der Einzigartigkeit und Zugehörigkeit geschaffen wird.

Das Branding ist die Schaffung und Pflege von Marken

Unter Branding (dt. Markenbildung) versteht man den Prozess der Schaffung einer starken, positiven Wahrnehmung eines Unternehmens, seiner Produkte oder Dienstleistungen in den Köpfen der Kunden.

Demnach beschreibt Branding das aktive Formen einer Marke. Der konstante Akt der Markenbildung. Das Schaffen und Pflegen einer Marke. Branding beschreibt jedoch nicht die Definition oder Entwicklung der Marke selbst, sondern die Massnahmen zur Formung und Stärkung des Brandimages in den Köpfen der Zielgruppe.

Definition

Branding (dt. Markenbildung) ist die Etablierung einer Marke als fortlaufender Prozess, bei dem die vereinbarten Markenelemente mit Leben gefüllt werden. Dazu gehört auch die strategische Platzierung der Marke auf dem Markt, damit die Marke mit jeder Massnahme tiefer verankert wird.

Branding beschäftigt sich damit, die Marken-DNA konstant der Öffentlichkeit zu präsentieren und damit zu etablieren. Die Konzipierung der Marke und ihres Charakters wird im Rahmen des Brand Developments und der Brand Strategy vorgenommen.

Das Branding ist für den Erfolg eines jeden Unternehmens von entscheidender Bedeutung, da es die Anziehungskraft und Attraktivität der Marke stärkt. Damit Branding effektiv werden kann, muss das Branding seine Einheitlichkeit zwischen den Botschaften bewahren und bei der Übermittlung dieser Botschaften durchsetzungsfähig bleiben.

Branding ist ein langwieriger Prozess, der je nach Ausgangspunkt Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern kann. Das liegt daran, wie wir als Menschen denken und uns verhalten. Um eine Marke erfolgreich zu platzieren, ist eine Einstellungs- und Verhaltensänderung bei der Zielgruppe erforderlich, die sich nur langsam im Laufe der Zeit vollzieht.

Abgrenzung: Häufige Fehlannahmen über das Branding

Branding wird meist eher auf die visuelle Identität und deren Entwicklungen bezogen – dies ist jedoch nicht zielführend. Ein Logo sowie Farb- und Schriftdefinitionen machen noch kein gutes Branding aus. Das Logo sowie die Farb- und Schriftdefinition sind Teil vom Brand Design, welches wiederum ein Teil der Brand Identity ist.

Beim Branding geht es darum, die definierten Werte, die Positionierung, die Assoziationen und Emotionen in den Köpfen der Zielgruppe in Beziehung mit dem Unternehmen zu bringen. Ein Ziel von Markenbildung ist demnach, eine tiefe Bindung zur Zielgruppe aufzubauen.

Branding und Marketing – was der Unterschied?

Marketing bezieht sich auf die Aktivitäten, die darauf abzielen, ein Produkt oder eine Dienstleistung im Markt abzusetzen. Dazu gehört beispielsweise der Marketing-Mix und dessen Ausführung wie die Erstellung von Werbekampagnen, die Gestaltung von Verpackungen oder die Durchführung von Verkaufsförderungsmassnahmen.

Marketing dient demnach dazu, auf die Produkte oder Services eines Unternehmens aufmerksam zu machen und diese erfolgreich am Markt anzusetzen. Das Marketing generiert die Aufmerksamkeit sowie den Absatz am Markt.

Branding hingegen bezieht darauf, die Identität einer Marke im Markt zu pflegen und die Art und Weise, wie die Marke von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Branding verfolgt also eher das Ziel nachhaltige und loyale Kunden zu schaffen, welche sich und ihre Einstellung den Werten und Produkten des Unternehmens wiederfinden.

Mit Branding werden Produkte so positioniert, dass sie den Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht werden und diese erfüllen. Dabei wird das Ziel verfolgt, bei der Zielgruppe ein langanhaltendes Image einer Brand zu verankern und diese so zu langjährigen Kunden zu machen. Dabei geht sich vieles um Reputation, Qualität, Assoziation und Vertrauen.

Der Unterschied zwischen Marketing und Branding ist demnach, dass Marketing sich auf die Vermarktung von Produkten oder Dienstleistungen konzentriert, während Branding sich auf die Entwicklung und den Aufbau einer Marke konzentriert. Beide Bereiche sind jedoch miteinander verbunden und tragen dazu bei, dass eine Marke erfolgreich ist.

Brand Development ≠ Branding

Die Markenentwicklung ist der Prozess, bei dem eine einzigartige Identität geschaffen wird. Dazu muss festgelegt werden, welche Merkmale und Werte die Marke vermitteln soll und wie sie sich von anderen Marken auf dem Markt abhebt. Um diese Botschaft an die Öffentlichkeit zu bringen, muss ausserdem eine geeignete visuelle Darstellung mit Elementen wie Design, Name und Logo geschaffen werden.

Branding – wie bereits beschrieben – ist die Kunst, in den Köpfen der Kunden einen positiven, bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Auf diese Weise bauen Unternehmen ihre Identität auf und heben sich von der Konkurrenz ab. Die Entwicklung eines einzigartigen Images durch strategisches Messaging trägt dazu bei, dass Unternehmen von ihrem Publikum sofort wiedererkannt werden.

Demnach ist Brand Development der Prozess, eine Marke zu schaffen, während Branding den Prozess meint, die Wahrnehmung der Marke in den Köpfen der Verbraucher zu beeinflussen.

Was ist eine Marke und warum ist sie im Branding so wichtig?

Die Marke umfasst je nach Markenart den Auftritt des gesamten Unternehmens oder den von Produkten oder Dienstleistungen. Anhand der Marke können Konsumenten ein Produkt oder eine Produktreihe identifizieren, sich mit dieser assoziieren und orientieren.

Definition Marke

Eine Marke ist ein immaterielles Gut und die Summe aller Vorstellungen, die ein Markenname oder ein Markenzeichen bei Kunden hervorruft, um die Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denen anderer Unternehmen zu unterscheiden. Wichtig ist, ein Logo allein macht keine Marke.

Marken werden nicht durch Fakten geschaffen. Sie entstehen durch Emotionen, die in den Bildern, Werten und Ideen zum Ausdruck kommen. Eine gut geplante und ausgeführte Marke besteht aus wohl gewählten Werten, Emotionen und Assoziationen, welche bei der Zielgruppe die richtige Identifikation mit der Marke schafft.

Die Marke wiederum hat alleine ohne konstantes Branding keinen inneren Wert. Dieser entsteht erst durch die aufgebaute Reputation, die Aussenwahrnehmung und die Werthaltigkeit in den Augen des Kunden.

Kurz gesagt: Eine Marke (Brand) ist die Identität und Branding sind die Handlungen, um eine Marke zu formen beziehungsweise zu vermarkten. Folglich braucht man, um Branding betreiben zu können, erst eine Marke.

Marken umgeben uns jeden Tag – wir sehen, benutzen, tragen und essen Marken täglich. Manche Menschen gehen mit Marken sogar sehr tiefe Beziehungen ein.

Was ist der Nutzen von Branding?

Ziel des Brandings ist es, eine hohe Brand Awareness sowie eine hohe Brand Recognition zu erzielen. Ziel jeder Marke bzw. jedes Unternehmens sollte es sein, dass möglichst viele Menschen spezifisches Markenwissen über ihre Marke haben. Dies führt zur Aktivierung positiver Gefühle.

Markenalleinstellung erreichen

Branding grenzt ein Unternehmen deutlich von seinen Mitbewerbern ab. Effektives Branding hilft Unternehmen also, sich von ihren Mitbewerbern zu unterscheiden und einen loyalen Kundenstamm aufzubauen.

Die Strategie hinter Branding ist es, eine dauerhafte Verbindung mit dem Verbraucher aufzubauen. Mit Branding lässt sich gezielt steuern, welche Assoziationen die Zielgruppe mit einem Unternehmen, Produkt oder einer Person verbindet.

Das bedeutet, dass jedes Unternehmen oder Produkt einen klar positionierten Brand braucht, um eine eigenständige Identität zu verkörpern, mit der sich der Mensch identifizieren und assoziieren kann. Branding macht die Werte, die Philosophie hinter Produkten oder Services greifbar, eigenständig und wiedererkennbar.

Markenloyalität schaffen

Schaffe Markenloyalität und baue eine gute Beziehung zur Zielgruppe auf. Unternehmen, die eine emotionale Verbindung zu denjenigen pflegen, die sie zu erreichen versuchen, verlieren sehr viel unwahrscheinlicher das Interesse ihrer Zielgruppe und werden die Früchte für die kommenden Jahre ernten.

Anstatt nur potenzielle Kunden anzusprechen, konzentriert sich Branding auf den Aufbau von treuen Stammkunden. Dies geschient über eine gegenseitige Identifikation zwischen dem Unternehmen und dem kaufenden Menschen.

Markenwahrnehmung etablieren

Mit Branding kann gesteuert werden, wie Marken von Kunden wahrgenommen werdenBrand Recognitions. Während der Mensch täglich Tausenden von Reizen ausgesetzt ist, erinnern wir uns nur an besonders Schönes, Gutes oder Schlechtes.

Wenn Du Deine Marke durch Geschichten, Beziehungen, Marketingbotschaften und visuelle Mittel sorgfältig aufbauen, hast Du die Möglichkeit, die Erwartungen Deiner Kunden zu beeinflussen und eine einzigartige Bindung zu schaffen, die über die Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer hinausgeht.

Identifikationspotenzial schaffen

Die DNA einer Marke stammt aus ihren Grundwerten und wird dann durch ihr Design, ihre Kommunikation und ihre Handlungen in die Welt hinausgetragen. Es geht darum, eine Marke mit Emotionen und Assoziationen anzureichern, damit die Marke eine lebendige Identität annimmt, mit der andere Menschen gerne Zeit verbringen.

Was gutes Design ausmacht, kannst Du in diesem Artikel lesen.

Branding ist die Grundlage jeder Marketingstrategie. Wenn ein Unternehmen eine starke, wiedererkennbare Marke hat, hat es die Freiheit, mit seinem Marketing alles zu tun, was es will.

Zeit überdauern

Produkte sowie Dienstleistungen nicht dafür gemacht, Jahrhunderte zu überdauern. Sie weisen klare Lebenszyklen auf: Die Form ändert sich mit dem Zeitgeist oder es wird in lukrativere Produkte investiert.

Eine Marke hingegen bewahrt Vertrauen und Werte über viele Jahre, nicht selten sogar über Jahrhunderte. Beispiele dafür sind Coca-Cola oder LEGO, welche seit ihrer Gründung immer wieder neue Innovationen hervorgebracht haben, aber im Gewand der Marke die Zeit überdauert haben.

Marketing-Methoden ändern sich und entwickeln sich mit der Zeit weiter. Eine eindeutig positionierte Marke kann jedoch helfen, die richtige Richtung für kommende Marketing-Aktionen einzuschlagen.

Schaffen eines immateriellen Vermögenswerts

Eine Marke ist ein immaterieller Vermögenswert für die Eigentümer oder Urheber. Sie hat grossen Einfluss auf viele Bereiche des Unternehmens. Der Wert einer Marke wird auch als Brand Equity benannt. Das Branding – also das aktive Schaffen der Marke – findet seinen Wert im Brand Image, siehe auch Image-Kampagne und Image.

  • Wenn Menschen einer Marke vertrauen, kaufen sie eher die Produkte, jener Marke. Ebenfalls empfehlen sie diese Produkte gerne weiter – nicht zuletzt wegen des Brandings.

  • Eine gut platzierte Marke mit einem grossen Kundenstamm ist bei der Einführung neuer Produkte von Vorteil, da das Produkt ein Teil des Rufes der Marke übernimmt. Dieser Effekt kann sogar mit einer Empfehlung eines Freundes gleichgestellt werden.

  • Die Reichweite, die eine Marke aufgebaut hat, lässt sich proaktiv für diverse Massnahmen des Unternehmens nutzen.

  • Je stärker die Marke, desto weniger Marketing-Ausgaben sind für gewöhnlich erforderlich. Das sorgt für niedrige Kosten und reduziert ein mögliches Risiko.

Vorteile von Branding in Zahlen

Laut McKinsey-Aufzeichnungen haben die vierzig stärksten Marken der Welt ihren Anlegern zwischen 1999 und 2019 Renditen geboten, die fast doppelt so hoch waren wie die im World Index Certificate von Morgan Stanley Capital International (MSCI) enthaltenen. Im letzten Erhebungsjahr waren es erstaunliche 96 Prozent.

Laut einer Studie von Esch Brand Consultants erzielen starke Marken 18 % mehr Umsatz als ihre vergleichbaren Wettbewerber und erhalten einen Preisvorteil von 17 %.

Die verschiedene Arten des Brandings

Branding ist eine sehr vielfältige Disziplin, denn aus allen möglichen Dingen können Marken geschaffen werden:

  • Product Branding: hier wird aus einem einzelnen Produkt oder einer Produktpalette eine Marke geschaffen. Ein Beispiel ist San Pellegrino welche zum Mutterhaus Nestlé gehört

  • Service Branding oder Dienstleistungsmarken: Marken, welche um Dienstleistungen geschaffen werden. Beispiele: SAP oder BCG

  • Corporate Branding: hierbei wird eine Marke für ein gesamtes Unternehmen geschaffen. Beispiel BMW.

  • Retail Branding: der Händler bzw. die Plattform stellt eine stärkere Marke dar als die eigentlichen Produkte. Amazon, Tchibo, Zalando sind Beispiele dafür.

  • Co-Branding: zwei oder mehr unterschiedliche Marken bringen gemeinsam ein neues Produkt auf den Markt. Die Kooperation von Star Wars und Lego wären hierfür ein gutes Beispiel.

  • Personal Branding: Personen machen sich selbst zu einer Marke und werden öffentliche Personen oder Vordenker. Beispiele dafür sind Elon Musk oder Steve Jobs.

  • Employer Branding: Ziel ist, dass sich Mitarbeitende und Aktionäre mit der Marke des Unternehmens identifizieren.

  • Family Branding: vermarktet ein Unternehmen mehrere Produkte unter einer Marke, spricht man von einer Familienmarke bzw. von Family Branding. Produktgruppe oder Produktlinie lassen sich so eindeutig einer eindeutigen Marke zuordnen, was ohne Family Branding nicht der Fall wäre.

  • Local Branding oder Geografisches: hier werden Städte oder Sehenswürdigkeiten zur Marke. Paris, London und New York sind hier zu nennen.

  • Green Branding oder «grüne Markenbildung» bezieht sich auf den Einsatz strategischer Markenstrategie, die es Unternehmen ermöglichen, eine starke Verbindung zu ökologischen und nachhaltigen Themen herzustellen

Was sind die Kernaspekte des Brandings?

Der Prozess für eine erfolgreiche Markenführung besteht aus mehreren Elementen, die alle zusammenwirken und einander verstärken.

Markenentwicklung

Die Entwicklung einer klaren Markenpositionierung und eine ausgeprägte Markenidentität sind wichtige Schritte, um sich von anderen Wettbewerbern abzuheben.

Durch eine erfolgreiche Markenbildung kann das Unternehmen seine Unique Selling Points hervorheben und sich so deutlich von Mitbewerbern abgrenzen. Eine klar definierte Markenpositionierung trägt dazu bei, den Markenwert zu steigern und die Kundenbindung zu stärken.

Markenstrategie

Eine erfolgreiche Markenstrategie zielt darauf ab, eine starke und einprägsame Marke aufzubauen, die sich von der Konkurrenz abhebt und eine positive Wahrnehmung bei der Zielgruppe erzeugt. Dies kann durch gezielte Werbekampagnen, Sponsoring, soziale Medien, Eventmarketing und andere Aktivitäten erreicht werden.

Markenidentität

Markenpositionierung

Wofür steht unsere Marke, unser Produkt oder unsere Dienstleistung? Welche positiven Eigenschaften sollen mit Deiner Marke assoziiert werden? Bevor der Branding-Prozess beginnt, muss eine grundlegende Brand Development umgesetzt werden – die Markenmerkmale müssen klar und eindeutig definiert werden.

In der Brand Strategy kann die Strategie beispielsweise auf einen oder mehrere der folgenden Aspekte fokussieren werden:

  • Fairness: Unternehmen, die ihre Marken durch fairen Handel definieren und sich abheben. Bekannte Beispiele sind Fairtrade oder Water Aid.
  • Innovation: Innovative und neuartige Produkte oder Dienstleistungen, die einer Marke zugeordnet werden. Die Marke bringt beispielsweise nur neuartige Produkte auf den Markt, was z. B. die Branding-Strategie von Dyson ist
  • Qualität: Gehobene oder sehr hohe Anforderungen und Erwartungen an Produkte und Dienstleistungen. Das typischste Beispiel hierfür sind Qualitätsmarken wie Bosch oder Miele.
  • Einzigartigkeit: Unternehmen, welche Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die es nur bei diesem Unternehmen gibt. Unternehmen, welche einen echten USP haben. Beispiele hierfür sind SAP, Dyson oder Lockheed Martin.
  • Ökonomie: Marken, die auf nachhaltige, umweltbewusste Lösungen setzen. Gute Beispiele dafür sind Patagonien oder Ørsted.
  • Preis: Die Verknüpfung der Marke mit einem bestimmten Preis bzw. einem bestimmten Preissegment. Mehr dazu im Marketing-Mix. Beispiele hierfür sind Creed, Coco Chanel, Gucci oder eben Aldi oder Walmart

Es ist wichtig zu verstehen, dass ein positives Markenimage nicht alleinig von den Eigenschaften (Fairness, Innovation, Qualität etc.) des Produkts oder der Dienstleistung herrührt. Zwar haben Produkte von Marken bestimmte Eigenschaften, allerdings sind diese nur faktisch. Diese Produkteigenschaften spielen zwar eine wichtige Rolle in der Markenentwicklung und haben eine Wechselwirkung auf das Markenimage, nur die Produkteigenschaften allein bilden allerdings noch keine Marke.

Die meisten Marken haben kein bestimmtes Produkt, für das sie bekannt sind. Diese Marken werden stattdessen durch das Ethos und die Werte des Unternehmens geschaffen. So basiert das Branding von Nike beispielsweise nicht auf Sneakers und Bekleidung, sondern auf den Werten «Just do it» und »Dream big».

Markenbekanntheit

Durch gezielte Markenbildung kann das Unternehmen beeinflussen, wie die Marke von Kunden wahrgenommen wird. In einer Welt voller Reize ist es wichtig, dass die Marke sich von der Konkurrenz abhebt und in Erinnerung bleibt. Dies kann erreicht werden durch verschiedene Marketing-Tools wie Werbekampagnen, Präsenz in sozialen Medien, Sponsoring-Aktivitäten und Eventmarketing.

Bei der Entwicklung von Marken solltest Du Folgendes beachten

Ein Unternehmen, eine Marke braucht einen guten Zugang zu den Emotionen und Bedürfnissen ihrer Zielgruppe. Die Marke ist die Brücke zwischen dem Unternehmen und der Zielgruppe.

Gute Marken sind für Herz und Verstand gemacht und bauen eine Verbindung auf, um tiefe Freundschaften mit der Zielgruppe zu schmieden. Wenn sich die Zielgruppe mit der Marke identifiziert und von den Markenwerten beeindruckt ist, entsteht eine starke Bindung.

Marken müssen die tiefsten Sehnsüchte ihrer Zielgruppen erfüllen und sie werden die Marke nicht nur lieben, sondern mit Stolz in die Welt tragen.

Alexander Löwe

Wem würdest Du lieber eine wichtige Aufgabe anvertrauen? Guten Freunden oder Fremden? Dieses Gedankenspiel gibt eine gute Vorstellung davon, wie Produkte oder Services mit starken Marken – das Äquivalent eines guten Freundes – gegenüber schwachen Marken bevorzugt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein gutes Branding für folgende Fragen Antworten bieten sollte:

  • Für welche Werte soll die Marke stehen?

  • Welcher Nutzen haben die Zielgruppen, welcher Mehrwert wird geboten?

  • Ein positiver erster Eindruck ist heutzutage der Schlüssel zum Erfolg in jedem Unternehmen. Baue gezielt eine markenkonforme, authentische und selbstbewusste Präsenz auf. Nutze dazu alle Kanäle, die Dir zur Verfügung stehen.

  • Denke darüber nach, was die Marke von den Mitbewerbern unterscheidet. An der Qualität allein darf es nicht liegen – Qualität ist keine Alleinstellung.

  • Was zeichnet das Unternehmen, die Belegschaft und die Produkte aus?

  • Welches Image soll das Unternehmen haben? Wie soll das Unternehmen wirken?

Was sind die Kernkomponenten für ein nachhaltiges Branding?

Folgend findest Du eine Liste von entscheidenden Aspekten, die für Marken definiert werden müssen, damit Kunden das Unternehmen entsprechend wahrnehmen. Jedoch sind diese auch äusserst relevant für die interne Steuerung der Marke:

  • Die Markenwerte sind eine Reihe von Werten, die als Leitlinien für alle Aspekte des Umgangs des Unternehmens mit Mitarbeitern, Kollegen und Kunden dienen. Sie sind ein Vorbild dafür, wie sich Mitarbeiter im Umgang miteinander oder mit Kunden verhalten sollten.
  • Ein Vision-Statement ist ein kurzer Satz, der umreisst, wofür das Unternehmen steht. Dies gibt allen, die im Unternehmen arbeiten, ein einziges Ziel, das sie alle anstreben. Das Vision-Statement ist das Herz des Unternehmens, die nötige Inspiration und der rote Faden für die langfristigen Ziele des Unternehmens.

  • Das Mission-Statement erklärt, warum es das Unternehmen überhaupt gibt. Daraus leitet Deine Zielgruppe ab, wie Du sich von Deiner Konkurrenz abhebst. Daher richtet sich das Mission-Statement eher an den Endverbraucher bzw. Interessensgruppen.

  • Die sprachliche Identität definiert, wie ein Unternehmen mit seiner Zielgruppe sprachlich interagiert. Eine bestimmte Wortverwendung kann beispielsweise eine bestimmte emotionale Reaktion hervorrufen. Wer anders spricht, denkt auch anders. Daher kann durch den gezielten Einsatz bestimmter Wörter gesteuert werden, wer angesprochen wird. Die sprachliche Identität orientiert sich häufig an den Wünschen, Bedürfnissen und Zielen der Zielgruppe.

  • Kulturelle Identität ist das Ergebnis des Zusammenspiels vom Denken und der Kultur der Zielgruppe. Daher ist es oft notwendig, eine Marke an die vorherrschenden kulturellen Gegebenheiten anzupassen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Coca-Cola. Dies liegt daran, dass sich Verbraucher mit etwas identifizieren können, das ihre Kultur widerspiegelt, dies führt zu einer tieferen Verbindung mit der Marke.

  • Marken setzen auf das visuelle Erscheinungsbild, um sich schnell von anderen Marken zu unterscheiden und einen eindeutigen Eindruck zu hinterlassen. Das Sehvermögen ist beim Menschen der am besten ausgeprägteste Sinn. Daher ist die optische Identität eine der wichtigsten Aspekte in der visuellen Kommunikation.

Markenrecht und Markenschutz im Branding

Der markenrechtliche Aspekt hat schon vielen Neugründern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Prüfe daher vorab, ob Dein Wunschmarkenname noch verfügbar ist und die Kriterien für den Markenschutz erfüllt.

Die Markenregistrierung ist ein Prozess, bei dem das ausschliessliche Recht zur Nutzung einer Marke erlangt wird. Die Markenregistrierung gibt dem Inhaber der Marke das ausschliessliche Recht, sie in Bezug auf Waren und Dienstleistungen zu verwenden, andere daran zu hindern, sie zu verwenden, und rechtliche Schritte gegen diejenigen einzuleiten, die dies tun.

Der Registrierungsprozess ist für diejenigen gedacht, die ihre Marke vor der Verwendung durch andere Personen oder Unternehmen schützen möchten. Es ist auch für diejenigen gedacht, die sicherstellen möchten, dass ihre Marke nicht von anderen in Bezug auf ähnliche oder eng verwandte Waren oder Dienstleistungen verwendet wird.

Dann lässt Du Deinen neuen Firmennamen schützen und im Markenregister eintragen. So kommt Dir beim Branding niemand in den Weg. Mehr zur Markenbezeichnung findest Du hier: Markenkennzeichnungen: ©, ®, ™, ℠

Customer Centricity im Branding

Customer Centricity im Branding bezieht sich darauf, dass das Branding eines Unternehmens auf die Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen der Kunden ausgerichtet ist. Dies bedeutet, dass das Unternehmen die Perspektive der Kunden in den Vordergrund stellt und seine Brandstrategie danach ausrichtet.

Es geht darum, die Bedürfnisse und Präferenzen der Zielgruppe zu verstehen und diese in die Entwicklung der Marke, von Produkten, Dienstleistungen und Markenkommunikation einzubeziehen. Dies kann beispielsweise durch die Durchführung von Kundenbefragungen, die Analyse von Kundenfeedback oder die Auswertung von Daten aus dem Online-Verhalten erreicht werden.

Ein Unternehmen, das sich auf die Bedürfnisse seiner Kunden konzentriert, kann besser auf deren Wünsche und Erwartungen eingehen und so eine stärkere Kundenbindung erreichen – was in Bezug auf das Branding ein gewünschter Effekt sein kann.

Kritik am Branding

Branding ist eines der mächtigsten Marketing-Instrumente, mit denen Unternehmen für ihre Produkte und Dienstleistungen beliebt machen.

Oft wird das Branding allerdings missverstanden. Es geht nicht nur um Logo, Farben oder Slogans. Es geht darum, wie diese Elemente zusammen verwendet werden, um eine einzigartige Identität für das Unternehmen zu schaffen.

Branding ist wahrscheinlich nur dann kontraproduktiv, wenn die Marke durch einen Skandal diskreditiert, als altmodisch, unmodern oder unzuverlässig angesehen wird. Dies wäre ein guter Zeitpunkt für ein Rebranding und eine Neuerfindung.

Ursprung und Geschichte des modernen Brandings

Der Urgedanke des heutigen Brandings existiert seit dem 16. Jahrhundert. Das Wort «Branding» stammt vom Wort «Brandr» ab, was «brennen» bedeutet.

Dies kommt daher, dass im Mittelalter Viehzüchter ihren Rindern Zeichen auf die Haut brannten, um die Tiere als eindeutiger Besitz zu markieren. Wie Bauern damals ihr Vieh markierten, heben Unternehmen heute ihre Produkte von denen der Konkurrenz mithilfe von Branding ab.

Im 19 und 20. Jahrhundert entstanden einige der heute bekanntesten Unternehmen, die zu marktführenden Marken wurden. Coca-Cola, Ford 1903 und LEGO. Diese Marken haben es geschafft, ihrer Zeit weit voraus zu sein.

Zum Beispiel verkaufte Henry Ford 1914 die ersten in den USA hergestellten gasbetriebenen Fahrzeuge und 1913 hatte Coco Chanel diese Idee und führte Hosenanzüge für Frauen zu einer Zeit ein, als sie nur für Männer waren.

In den 70er Jahren entwickelte sich Branding zu dem Konzept, wie es heute angewandt wird. Erfahre in unserem Beitrag «Die Geschichte des Brandings», mehr darüber, wie sich das Branding im Laufe der Jahe entwickelt hat.

Fazit – Branding in wenigen Worten und Tari-Tara

Der Aufbau eines konsequenten Brandings ist eine multidisziplinäre strategische Aufgabe, in welcher jedes Element der Gesamtbotschaft und den Geschäftszielen dienen muss. Gezielte Marketingstrategien und die richtige Markenpositionierung sollen die Markenbekanntheit steigern und bestimmte Assoziationen im Gedächtnis der Kunden verankern.

Branding ist ein langfristiger Prozess, der viele Jahre bis Jahrzehnte dauern kann. Der Grund, warum Branding so lange dauert, liegt in der funktionalen Natur des menschlichen Denkens und der Psychologie. Stelle Dir folgende Fragen:

  • Warum tut Dein Unternehmen, was es tut?
  • Wer ist Dein Unternehmen und wer sind Deine Kunden?
  • Was ist das Produkt oder die Dienstleistung?
  • Wie unterscheidet sich dieses von anderen?
  • Welche Arten von Branding gibt es?

    • Corporate Branding: Marke umfasst ein ganzes Unternehmen

    • Product Branding: Marke umfasst ein Produkt

    • Employer Branding: Mitarbeitende und Anteilseigner des Unternehmens identifizieren sich mit der Marke

    • Personal Branding: Persönlichkeiten des öffentlichen Raums werden vermarktet

    • Geografisches Branding: Städte und Sehenswürdigkeiten werden zur Marke, v. a. in der Touristik

    • Retail Branding: Der Händler ist bekannter als seine Produkte, z. B. Amazon, Tchibo

    • Co-Branding: Zwei oder mehr starke Marken kreieren ein gemeinsames Produkt

    • Green Branding: Der Einsatz strategischer Markenstrategie, die es Unternehmen ermöglichen, eine starke Verbindung zu ökologischen und nachhaltigen Themen herzustellen

  • Was ist der Unterschied zwischen Branding & Marketing?

    Branding und Marketing sind eng miteinander verbunden, erfüllen jedoch unterschiedliche Funktionen. Branding positioniert die Marke im Markt, um ein Bedürfnis zu erfüllen – wichtige Aspekte im Branding sind Vision, Mission und Werte.

    Marketing hingegen zielt darauf ab, einen Absatzmarkt für die Marke zu finden, der Umsätze generiert. Stichworte sind hier Businessplan, Werbung und Vertrieb. Marketing beschreibt also die konkreten Massnahmen, die durchgeführt werden müssen, um eine Marke bekannt zu machen.

  • Welche Ziele werden mit Branding verfolgt?

    Durch Branding bzw. gezielte Markenbildung können ein bestimmtes Lebensgefühl bei der Zielgruppe suggeriert werden, sowie Identifikation und Assoziation erzeugt werden. Der Verbraucher greift eher zu der Marke, deren Image am besten zu ihm bzw. seinen Wünschen passt oder mit der er in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hat.

    Verbraucher wählen wahrscheinlich die Marke, die das ansprechendste Image, den ansprechendsten Stil und den besten Ruf hat oder mit der sie in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht haben.

    Die Marke Coca-Cola ist eine erkennbare, geschätzte Marke. Wenn das Unternehmen in eine Marketingkampagne investiert, ist es wahrscheinlicher, dass Verbraucher das Produkt kaufen, selbst wenn es dasselbe ist wie bei anderen Wettbewerbern auf dem Markt.

  • Was ist Branding?

    Die Branding bzw. eine Marke ist das, was Menschen an Dich und Dein Produkt erinnern lässt. Das ist der Grund, warum Menschen bei Dir kaufen und nicht bei Deinen Konkurrenten. Das unterscheidet Dich von anderen Unternehmen der gleichen Branche. Branding kann durch Logos, Slogans, Verpackungen und mehr erfolgen.

    Branding ist der Prozess der Schaffung eines eindeutigen Namens und Images für ein Produkt oder Unternehmen. Marken bauen typischerweise auf einer Kombination aus emotionalen und rationalen Vorteilen auf.

    Gutes Branding ist strategisch, während Marketing taktisch ist. Wenn Du die übergeordneten Ziele festlegst und Dein Markenversprechen klar definierst, kannst Du mit der Ausarbeitung eines Marketing-Plans beginnen, der auf die Erreichung dieser Ziele ausgerichtet ist.

    Unabhängig davon, ob Du Zeit und Mühe in die Entwicklung einer überzeugenden Marke investierst oder Du ihr keinerlei Aufmerksamkeit schenkst, hat Dein Unternehmen immer eine Marke. Sie kann jedoch völlig anders aussehen, als Du es Dir vorgestellt hast. Branding spielt zudem eine entscheidende Rolle im Marketingplan sowie bei den Marketingzielen.