Brand Story & Markengeschichte ·

Brand Story – Was ist eine gute Markengeschichte?

Die Brand Story haucht einer Marke Leben ein und baut eine Verbindung zur Zielgruppe auf. Diese zusammenhängende Erzählung umfasst ebenfalls die Fakten und Gefühle, die durch eine Marke hervorgerufen werden.

Was ist die Brand Story?

Oft wird die Brand Story mit der Unternehmensgeschichte verwechselt.

Die Unternehmensgeschichte ist die Gründungsgeschichte des Unternehmens – die Wiedergabe der Unternehmensvergangenheit in Form einer Geschichte.

Die Brand Story hingegen ist die Geschichte vom Zweck des Unternehmens, von Werten und Visionen von Emotionen und vielem mehr. Sie ist die Dach-Story einer Marke, welche die Kernbotschaft und die Unternehmens-DNA enthält.

Eine Brand Story hat im Gegensatz zu einem Buch kein Ende. Solange das Unternehmen im Markt agiert, wird die Brand Story weiter erzählt.

Die Definition der Brand Story

Die Brand Story eine zusammenhängende Erzählung, welche die Fakten und Gefühle umfasst, die durch eine Marke hervorgerufen werden.

Sie erzählt die Kette von Ereignissen, die zur Unternehmensgründung geführt haben und berichtet davon, wie diese Erzählung noch heute die Unternehmensmission prägt.

Die Brand Story hebt zusätzlich die Alleinstellungsmerkmale der Marke hervor, haucht ihr Leben ein und baut eine Verbindung zur Zielgruppe auf.

Ziel ist, dass das Interesse der Zielgruppe geweckt wird und Empathie für die Marke entwickelt wird.

Marken und die Macht von Geschichten

Starke Marken kommunizieren mit Zielgruppen, indem sie inspirierende, emotionale und einzigartige Geschichten erzählen, mit der sich die Zielgruppen identifizieren können.

Genau wie wir uns an die Charaktere in unseren Lieblingsbüchern und -filmen erinnern, erinnern wir uns an die Marken, die eine fesselnde Brand Story erzählen.

Diese Marken nutzen das uralte, menschliche Werkzeug des Geschichtenerzählens, um Zugehörigkeit, Vertrauen und Verbindung aufzubauen.

Geschichten erzählen ist älter als Marken selbst und Höhlenmalereien von vor 40000 Jahren bezeugen: Wir Menschen verwenden seit Jahrtausenden Geschichten, Metaphern und mentale Bilder, um Informationen zu übermitteln.

Warum jede Marke eine Brand Story braucht

Eine Brand Story ist eine Erzählung, die das Unternehmen oder das Produkt beschreibt und dessen Identität und Werte vermittelt. Sie gibt dem Unternehmen oder Produkt eine Persönlichkeit und ermöglicht es, eine emotionale Verbindung zu den Kunden aufzubauen. Eine Brand Story hilft zudem, die Marke zu differenzieren und von der Konkurrenz abzuheben.

Verbundenheit aufbauen

Wir Menschen sind Wesen, die nicht immer die besten Produkte oder Dienstleistungen erwerben. Gekauft werden die Produkte, die in uns Resonanz erzeugen.

Geschichten wandeln Werte, Nutzen und Informationen in etwas Lebendiges, mit dem wir uns verbinden können. Erzählt eine Marke ihr Angebot also in Geschichten aus Worten, Bildern, emotionalen Zusammenhängen und einer Dramaturgie, verbindet sich die Marke eher mit ihrer Zielgruppe.

Kurz: ohne Story keine Verbindung zur Zielgruppe. Und das ist, was alle Marken zu erreichen versuchen – eine tiefe Verbindung zu ihrer Zielgruppe und ihren Kunden.

Ein Beispiel für die Verbindungswirkung von Marken, die eine Brand Story kommunizieren, ist Apple. Es mag unzählige Laptops geben, als das MacBook und diese Laptops mögen besser sein, doch viele Apple-User würden voraussichtlich nie wieder etwas anderes verwenden.

Für ein MacBook zahlt man mehr, wie für einen Laptop mit ähnlicher Performance. Aber hat ein Apple-User in den eigenen Augen zu viel für das Gerät bezahlt? Nein. Neben dem MacBook wird auch kein Handy oder Tablet verwendet. Wer ein MacBook hat, hat meist auch ein iPhone oder iPad.

Warum? Weil die Brand Story von Apple anspricht. Weil die Story und die Vision, die Apple kommuniziert, überzeugt.

Nach seiner Zeit bei PIXAR kam Steve Jobs zurück zu Apple und drehte die Kommunikation um 180°: Weder Apple noch die Computer standen im Vordergrund des Marketings. Der Kunde wurde zum Held und Apple begann, seine Story zu erzählen.

Im Handumdrehen wurde die Kommunikation von Apple relevant. Apple hat:

  • analysiert, was Apple-Kunden wollen: Gehört und gesehen werden

  • die Herausforderungen seiner Kunden identifiziert: Die Welt erkennt sein verborgenes Genie nicht

  • den Kunden die Werkzeuge zur Verfügung gestellt, um sich kreativ auszudrücken: Computer, Tablets und Smartphones

Mit dieser Wendung kommunizierte Apple nicht mehr Produkt-Features. Die Geschichte von Apple war nicht mehr die von Apple – es ist deine Story.

Im Gedächtnis bleiben

Ein weiteres Plus der Brand Story: Durch die emotionale Komponente erinnern wir uns besser an die Botschaft, da Geschichten ältere Gehirnregionen ansprechen und diese so längerfristig gespeichert werden.

Markenwert steigern

Aus all den erwähnten Punkten geht hervor, dass eine starke Brand Story den Wert von Produkten oder Dienstleistungen und somit von der Marke selbst steigert.

Marken mit und ohne Story

Der Unterschied zwischen Marken ohne Brand Story und mit

Im Gegensatz zu früher haben potenzielle Interessenten und Kunden einen grossen Einfluss darauf, welche Medien wann, wie und wo konsumiert werden. Deswegen und aufgrund der immensen Informationsflut, welcher wir heute ständig ausgesetzt sind, wird anbiedernde und plakative Werbung immer weniger wahrgenommen werden.

Stattdessen wird gesurft, gestreamt oder in sozialen Netzwerken kommuniziert. Hier reicht ein einfacher Slogan nicht mehr aus, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppen zu gewinnen. Etwas Grösseres muss her.

Marken mit Brand Story

Wer für seine Marke mit einer Geschichte wirb, schafft ein Erlebnis und Identifikationspotenzial. Anschaulich vormachen tun dies Unternehmen wie IKEA, Google oder Apple.

Die Brand Story vermittelt ein Bild davon, was das Unternehmen bzw. die Marke auszeichnet, wofür sie steht und sie inspiriert, selbst aktiv zu werden. Die Brand Story enthält folglich den Kern eines jeden Unternehmens, die Idee, den Gründungsfunken, verpackt in erlebbares Erzählen.

Marken ohne Brand Story

Daraus folgt, dass Marken, die auf die Brand Story und Storytelling verzichten, weniger Zukunftspotenzial aufweisen. Sie setzen auf eine Kommunikationsstrategie, die sich seit 1950 bewährt und die Marketing-Phase geprägt hat.

Marken ohne Brand Story ziehen uns weniger in ihr Universum, als Marken mit Brand Story. Die geschaffene Identifikation ist kleiner, wodurch die Fan-Bildung schwächer ausfallen kann.

Zudem stützen sich Marken ohne Brand Story oft nur auf bestimmte Produktvorteile, welche leicht von der Konkurrenz ausgestochen werden können. Eine Marke mit Brand Story hingegen, besteht, auch wenn es rational gesehen bessere Produkte oder Dienstleistungen gäbe.

Welche Elemente umfasst eine Brand Story?

Wer? Was? Warum? Wie?

Diese Fragen sollen in der Brand Story beantwortet werden. Wenn die Marke eine lange Erfolgsgeschichte hat, lebt sie von der Tradition und die Antwort auf die Frage «Wann?» sollte ebenfalls in die Brand Story einfliessen.

Wie bei jeder guten Erzählung ist es weder nötig, noch wünschenswert, dass die Geschichte chronologisch vorgetragen und jedes Unternehmenskapitel gleichwertig betrachtet wird.

Essenziell ist, dass die Brand Story darlegt, was die Marke ausmacht und wonach die Gründungspartner von Anfang an gestrebt haben. So ist es beispielsweise möglich, die Gründung kurz zu skizzieren, persönliche Einblicke in das Unternehmen zu geben und wichtige Eckdaten darzustellen.

Wichtige Elemente der Brand Story

  • Vision – Wonach haben die Gründer:innen gestrebt?

  • Visionäre – Die Gründer:innen

  • Zielgruppe – Die Rezipienten der Geschichte

  • Herausforderungen und Entwicklung – Welchen Problemen haben sich die Gründer:innen angenommen?

  • Lösungsansätze – Auf welchen Wegen wurden die Herausforderungen bewältigt?

Storytelling: Die Grundlagen des Erzählens

Storytelling kann aber auch in anderen Bereichen, wie beispielsweise der Bildung, eingesetzt werden, um Inhalte interessanter und nachhaltiger zu vermitteln.

Um erfolgreich zu erzählen, gibt es einige grundlegende Regeln, die beachtet werden sollten:

Die Drei Akte Struktur – die Story

«Unser Unternehmen revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen wachsen. Durch die Kombination von ausserordentlicher Expertise und aussergewöhnlichem Service helfen wir, Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Fragen Sie einfach unsere Kunden!»

Furchtbar? Furchtbar! Und warum ist die Geschichte schrecklich? Weil ihr etwas fehlt: Es fehlen Anfang, Mitte und Schluss bzw. die drei Akte Struktur.

Nicht nur in der Welt der Literatur, auch in der Welt der Marken wird die drei Akte Struktur genutzt, um (Marken)bewusstsein und Affinität zu erzeugen. Eine fesselnde Geschichte hat im Minimum drei Grundlegende Elemente: Status quo, Konflikt und Lösung.

Der Status quo: Stellt die Welt, den Protagonisten samt Bedürfnis, Motiv und Fehlern vor sowie weitere Charaktere und das zentrale Problem. Es ist die Art und Weise, wie die Dinge sind, oder die ursprüngliche Natur der Markensituation.

Der Konflikt: Der Protagonist muss auf dem Weg zu seinem zentralen Ziel zunehmend grössere Herausforderungen überwinden. Er wandelt sich vom Träumer zum Visionär und erlebt eine bittere Niederlage, die infrage stellt, was für ein Unternehmen er ist. Der Konflikt unterbricht diese Situation und setzt etwas aufs Spiel, wodurch der Protagonist gezwungen wird, aktiv eine Lösung für dieses Problem zu finden.

Die Lösung: Nach dem Durchstehen eines Höhepunkts erreich der Protagonist das zentrale Ziel. Die Auflösung beschreibt, wie der Protagonist das Problem löst, und bietet dem Publikum eine emotionale Belohnung.

Die Struktur einer Markengeschichte lässt sich am Beispiel der Rotkäppchen-Geschichte vergegenwärtigen:

Status quo: Rotkäppchen geht durch den Wald, auf dem Weg, ihrer kranken Grossmutter Essen zu bringen.

Konflikt: Ein grosser böser Wolf nähert sich ihr und fragt sie, wohin sie geht. Sie erzählt ihm naiv, wo das Haus ihrer Grossmutter ist, und er schlägt vor, dass sie ein paar Blumen als Geschenk für sie pflückt. Während sie abgelenkt ist, bricht er in das Haus von Rotkäppchens Grossmutter ein, isst sie und zieht ihre Kleider an, um sich für sie auszugeben.

Als Rotkäppchen im Haus ihrer Grossmutter ankommt, bemerkt sie einige subtile Veränderungen im Aussehen ihrer Grossmutter, ignoriert diese aber schliesslich und legt sich zu ihr ins Bett. Der Wolf verschluckt sie ganz. Er schläft an einem massiven Fresskoma ein.

Lösung: Ein Jäger hört Rotkäppchens Schreie, bricht durch Grossmutters Tür und schneidet dem Wolf den Bauch auf, wodurch Rotkäppchen und ihre Grossmutter befreit werden. Dann füllen sie den Körper des Wolfes mit schweren Steinen, und als er aufwacht und versucht, wegzulaufen, kippt er um und stirbt.

Held:in – der Identifikationsanker

Jede Geschichte braucht einen Protagonisten. Passivkonstruktionen sind im Erzählen daher eine schlechte Idee – stattdessen stehen ein oder mehrere Helden im Rampenlicht. Dies kann, richtig angestellt, die Marke selbst sein. Alternativ bieten sich Gründer:innen, führende Köpfe oder Mitarbeitende an.

Die Helden werden als Indentifikationsanker für die Zielgruppen benötigt und bilden so einen roten Faden. So erfährt die Zielgruppe unmittelbar, dass die Marke aus Menschen besteht – Menschen, mit Kreativität, Leidenschaft, Zielen, Rückschlägen, Leid und Triumpf.

Daher muss zuerst definiert werden, wer der Protagonist, sprich die Marke, ist. Hier ist wichtig, dass der Protagonist authentisch und sympathisch auf das Publikum wirkt – ein Charakter mit dem mitgefiebert und mitgelitten werden kann.

Als nächstes steht die Frage im Raum, was die Marke erreichen möchte. Dieses Bedürfnis, etwas erreichen zu wollen öffnet eine sogennante «Story Gap»: Der Anfang einer Reise wird geschaffen, auf der die Marke herausfindet, ob das Ziel verwirklicht werden wird.

Richtig angefangen, schüttet die Brand Story Glückshormone bei denen aus, die mit ihr in Kontakt kommen – so nimmt die Marke diese Personen nachhaltig für sich ein und verknüpft ein positives Gefühl.

5 Schritte zur Story

Zur Brand Story in 5 Schritten

Hier sind fünf Schritte, die Ihnen dabei helfen können, eine wirksame Brand Story zu entwickeln:

Schritt 1: Den Markenursprung bestimmen

Der Anspruch, den das Unternehmen an sich selbst stellt, gehört zu den ersten Aspekten, die Teil der Geschichte werden müssen.

Aus folgenden Bausteinen entsteht sozusagen der Protagonist der Geschichte. Dies hilft Kunden einzuschätzen, ob sie dem Unternehmen aufgrund der Verbindung zwischen Herkunft und jetzigem Stand der Entwicklung Vertrauen schenken.

  • Welche Motivation hat zur Gründung des Unternehmens geführt?

  • Wie kann diese am besten vermittelt werden?

  • Was ist die Hintergrundgeschichte des Unternehmens?

  • Aus welcher Motivation wurden Entscheidungen getroffen, Produkte oder Leistungen entwickelt und bestimmte Dinge gemacht?

  • Vor welchen Herausforderungen stand man bei der Unternehmensgründung und wie wurden diese gemeistert?

  • Welche Begleiter und Wegbereiter waren Teil der Geschichte?

Schritt 2: Das Markenversprechen definieren

Eine inspirierende Brand Story geht darüber hinaus, dass die Gründer:innen ein bestimmtes Produkt entwickelt haben, weil es eben ihre Leidenschaft war oder sie dies schon immer tun wollten.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit finden sich noch andere Firmen, die vergleichbare Produkte oder Dienstleistungen anbieten – und auch sie treiben vermutlich mit Leidenschaft die Entwicklung des Angebots und Unternehmens voran.

Deswegen muss die Daseinsberechtigung der Marke innerhalb der Brand Story hervortreten. Es gilt herauszustellen, was genau die Marke so besonders und einzigartig macht.

  • Warum braucht es die Marke neben anderen Ähnlichen?

  • Gab es eine Überzeugung, die dazu geführt hat, die Marke ins Leben zu rufen?

  • Was macht die Marke anders oder besser als die Konkurrenz?

Schritt 3: Die eigene Stimme der Marke

Die Botschaften der Story müssen authentisch und konsistent erzählt werden. Dies geschieht nicht nur über den Inhalt, sondern auch über die Tonalität, wie der Inhalt kommuniziert wird. Die Tonalität, wie erzählt wird, ist ebenso entscheidend, wie das Was.

Für eine Brand Story ist nichts schlimmer, als sich wiedersprechende Aussagen und Versprechen, die nicht eingehalten werden. Daher müssen die Kernbotschaft und die durch die Marke repräsentierten Werte konsistent sein.

In der Konzeption und in der Kommunikation dürfen die Zielgruppen und die Branche der Marke nicht unter den Tisch fallen: In der Sport-Branche sieht Storytelling ganz anders aus, als im Beauty-Bereich oder der Tech-Branche. An diserer Stelle Vorsicht, nicht blind Branchenjargon nachzuplappern.

Auf diese Weise bleibt die Marke authentisch und menschlich zugleich. Somit ist die Marke nah an den Verbrauchern und hebt sich wahrscheinlicher von der Konkurrenz ab, deren Geschichten weniger reflektiert und plakativer erzählt sind.

  • Wie soll sich die Marke anfühlen?

  • Welche Stilebene spricht die Zielgruppen an?

  • Gibt es Zielgruppen- oder Branchen-spezifischen Jargon?

Schritt 4: Gestaltung des Plots

Ist die Gründungsgeschichte und eine einzigartige Stimme gefunden, ist es an der Zeit aus diesen beiden Dingen, die eigentliche Geschichte zu gestalten. Sinnvoll ist, die klassischen Elemente des Storytellings zu berücksichtigen und diese zumindest teilweise auf die Brand Story und das Brand Storytellin gzu übertragen.

Auch bei der Brand Sotry bedarf es einer Einleitung, einer sich zuspitzenden Handlung, mehrerer Höhepunkte und einer Auflösung. Optimal ist, wenn eine zugängliche sympathische Hauptfigur, ein Konflikt und Ungewissheit mit in die Geschichte einspielen.

Essentiell ist, dass immer genügend Informationen über die Marke eingewoben werden, damit die Story und ihre Elemente verstanden werden. Zu viel Informationen sollten hingegen ebenfalls vermieden werden, da sich die Neugier so schlecht halten lässt.

  • Was ist die Einleitung, der Hauptteil und der Schluss?

  • Wer ist die Hauptfigur, der Held der Story?

  • Worin besteht der Konflikt? Was macht ihn schier unüberwindbar?

  • Wo liegen Ungewissheit und Unsicherheiten?

  • Welche Entscheidungen werden getroffen?

Schritt 5: Erzählstränge und Sub-Plots aus der Hauptgeschichte entwickeln

Steht die Brand Story, kann damit begonnen werden, sie als Basis für weitere Kampagnen der Marke, Insights oder Referenzen zu verwenden. Wichig ist, dass die eigentliche, ursprüngliche Brand-Story dabei deutlich durchschimmert. Jedem neuen Erzählstrang, jeder Nebenhandlung muss die kernbotschaft er ursprünglichen Story innewohnen.

Nur so ist der gewünschte Wiedererkennungswert garantiert, der ihre Marke beim Erleben der Story ins Gedächtnis ruft. Zudem verstärkt diese Konsistenz das Vertrauen in die Marke und sorgt für mehr Identifikationskraft.

  • Welche wichtige Nebenhandlungen spielen für die zukünftige Kommunikation eine Rolle?

Beispiele guter Brand Storys

Es gibt viele weitere Beispiele von erfolgreichen Brand Storys. Wichtig ist, dass die Brand Story authentisch und glaubwürdig ist und dass sie sich von anderen Marken abhebt. Sie sollte ausserdem leicht verständlich und einfach zu merken sein, damit sie bei den Kunden haften bleibt.

Unthinkable Media

Unthinkable Media ist eine Kreativagentur, die originelle, erzählerisch orientierte Podcasts für B2B-Marken produziert. Ihr Ziel ist es, erfrischende, unterhaltsame Sendungen für ihre Kunden zu erstellen, die die Aufmerksamkeit der Menschen nicht nur gewinnen, sondern auch halten können. Hier ist ein Überblick über die Geschichte ihrer Marke:

Status Quo: Als Vermarkter möchten wir die Aufmerksamkeit unseres Publikums, und so haben wir uns jahrelang darauf konzentriert, sie zu gewinnen.

Konflikt: Aber heute, dank mehrerer Bildschirme, allgegenwärtiger und sofort zugänglicher Inhalte und einer unendlichen Auswahl in fast jeder Wettbewerbsnische, hat der Käufer die totale Kontrolle. Er wählt nur Erfahrungen aus, die ihm wirklich Spass machen. Es reicht nicht mehr aus, einfach nur die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen.

Lösung: Wir müssen die Aufmerksamkeit halten. Das ist unser neuer Auftrag Vermarkter. Wir müssen unseren Fokus von Impressionen und Traffic auf Abonnenten und Community verlagern. Alles, was wir zu erreichen versuchen, wird möglich und einfacher, wenn unser Publikum Minuten oder sogar Stunden mit uns verbringt, nicht nur Sekunden. Erwerben Sie nicht nur Aufmerksamkeit. Halten Sie sie.

Grado Labs

Grado Labs ist ein Kopfhörer- und Tonabnehmerhersteller, der sich in dritter Generation in Familienbesitz befindet. Grado Labs glaubt nicht an Werbung, sind seit über einem Jahrhundert im selben Gebäude ansässig und stellen ihre Kopfhörer sogar von Hand her. Warum?

Status Quo: Musik ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Erfahrung. Ohne sie ist das Leben einfach nicht so bunt und aufregend. Und wir glauben, dass hochwertige Kopfhörer das angenehme, emotionale Erlebnis des Musikhörens verstärken.

Konflikt: In einem Markt, in dem jede Kopfhörermarke über ein enormes Werbebudget, hochmoderne Anlagen und Hightech-Maschinen verfügt, mit denen sie so viele Produkte herstellen kann, wie sie will – all das haben wir nicht –, warum wollen wir uns da nicht anpassen?

Lösung: Der Klang steht an erster Stelle. Wir sind handwerklich begabte Entwickler, was bedeutet, dass wir der Herstellung des besten Produkts den Vorrang vor dem grössten Hype geben. Indem wir auf Kosten von Publicity und Wachstum bessere Kopfhörer herstellen, können wir unsere Kunden besser bedienen und eine glühende Leidenschaft für unser Produkt wecken.

Drift

Drift ist eine Conversational-Marketing-Plattform, die Unternehmen dabei hilft, durch echte, einfühlsame Gespräche und Interaktionen mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten. Im Jahr 2016 schockierte das Unternehmen die Welt des Content-Marketings, indem es den wohl zuverlässigsten Lead-Generator von seiner Website strich: Formulare.

Obwohl sie anfangs besorgt waren, eine Maschine zur Lead-Generierung loszuwerden, wussten sie, dass die Aufhebung aller Inhalte auf ihrer Website es ihnen ermöglichen würde, sich an ihrer Mission auszurichten, ihre Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und so viel Wert wie möglich zu bieten, was langfristig bessere Ergebnisse erzielen würde. Hier ist unsere Interpretation der Markengeschichte des Unternehmens.

Status Quo: Der Kern des Content-Marketings besteht darin, Menschen wie Menschen zu behandeln. Wir haben also getan, was die meisten anderen Unternehmen auch getan haben: Wir haben Inhalte erstellt, die unseren Kunden helfen und sie weiterbilden sollen. Und im Gegenzug für den Mehrwert, den wir ihnen bieten, revanchieren sich die Kunden wahrscheinlich mit Aufmerksamkeit, Vertrauen und Handeln.

Konflikt: So sehr wir auch predigen, den Kunden an die erste Stelle zu setzen, wir praktizieren es nicht. Anstatt den grösstmöglichen Nutzen zu bieten, zwingen wir Menschen dazu, uns ihre Kontaktdaten zu geben, um genau das zu bekommen, was wir als kostenlos versprechen. Mit ihren Kontaktdaten schicken wir ihnen dann E-Mails und rufen sie an, bis sie sich entweder abmelden oder schliesslich kaufen. Niemandem macht es wirklich Spass, Formulare auszufüllen, ein Lead zu werden und gepflegt zu werden. Unser Hintergedanke ist glasklar. Sind wir also tatsächlich kundenorientiert?

Lösung: Schaffen wir alle unsere Formulare ab! Wenn wir wirklich das praktizieren , was wir predigen – unsere Kunden an die erste Stelle zu setzen und ein menschlicheres und einfühlsameres Marketing-Erlebnis zu bieten – sollten wir alle unsere Inhalte kostenlos und ohne Bedingungen anbieten.

Apple

Steve Jobs stellte Ende der 1990er Jahre die Kampagne «Think Different» vor. Sein Vortrag ist zwar keine Markengeschichte im eigentlichen Sinne, doch er strotzt nur so vor Storytelling im Markenuniversum.

Er sagt, dass der Kernwert von Apple in der Überzeugung besteht, dass «Menschen mit Leidenschaft die Welt zum Besseren verändern können».

Status Quo: Glücklicherweise ist Apple einer der führenden Brands auf der ganzen Welt. Auf einer Ebene mit Nike, Disney, Coca Cola, Sony.

Konflikt: Aber auch ein grosser Brand braucht Investments und Pflege, wenn er diese Position halten möchte. Und nicht nur hat Apple in den letzten Jahren in diesen Punkten klar gelitten, auch der Markt hat sich verändert. Unsere Welt ist eine komplizierte Welt. Eine laute Welt. Und wir erhalten keine Chance, dass Menschen sich wirklich an uns erinnern. Kein Unternehmen erhält diese Chance.

Lösung: Marketing dreht sich um Werte. Die Lösung, Apple zurück auf den richtigen Weg zu bringen, ist nicht über Geschwindigkeit oder Megahertz zu sprechen. Was wir tun ist nicht, Boxen zu fertigen, die Menschen dabei helfen, ihre Jobs zu erledigen – auch wenn wir dies gut können. Aber Apple ist mehr als das. Wir bei Apple in unserem Kern glauben, Menschen mit Passion können die Welt zum Besseren verändern. Und wir haben die Möglichkeit, mit solchen Menschen zu arbeiten. Wir glauben, die Menschen, die verrückt genug sind zu glauben, dass sie die Welt verändern können, sind diejenigen, die es auch tun.

Brand Story vs. Brand Storytelling

Wo kommunizieren Marken ihre Brand Story?

Die Brand Story fliesst in verschiedene Kommunikationsmassnahmen ein. Von Pitch-Präsentationen, über die Website, bei Panel-Speeches – die Brand Story ist immer dann angebracht, wenn es darum geht den Zweck und die Alleinstellung der Marke schnell und so wiederzugeben, dass das Publikum sich an sie erinnert .

Brand Storytelling

Es ist wichtig, die Unterscheidung zwischen Brand Story und Brand Storytelling zu machen. Die Brand Story ist die Geschichte des Unternehmens, die den Markenkern und die Werte der Marke kommuniziert.

Brand Storytelling nutzt die Methode des Storytellings für die Kommunikation einer Marke. Im Gegensatz zur Brand Story, sollte beim Brand Storytelling nicht ein Marken-Insider Protagonist sein, sondern die Zielgruppe selbst.

Fazit: Brand Story

Die Brand Story haucht einer Marke Leben ein und baut eine Verbindung zur Zielgruppe auf. Diese zusammenhängende Erzählung umfasst ebenfalls die Fakten und Gefühle, die durch eine Marke hervorgerufen werden und den Markenkern.

Die Brand Story ist eine Erzählung – weswegen Methoden und Prinzipien aus dem Storytelling wie die drei Akte Struktur (Anfang, Mitte, Schluss / Status quo, Konflikt, Lösung) angewendet werden sollten.